• Das Projekt

    Mit der Leitfrage „Wie führt man zum Erfolg?“ hat sich das CULTurn-Projekt das Ziel gesetzt, Bundeskadertrainer:innen im Deutschen Turner-Bund bei der Entwicklung ihres Führungsverhaltens zu begleiten. Dabei wurden bis Dezember 2024 verschiedene Phasen durchlaufen:

    Das Projekt startete mit einer Eingangsdiagnostik, die sowohl das Selbstbild als auch das Fremdbild umfasste. Hierzu diente ein Online-Fragebogen, der von den Trainer:innen (Selbstbild) und deren direkten Trainingsumfeld (Fremdbild) ausgefüllt wurde. Athleth:innen, Kolleg:innen und Vorgesetzte der Trainer:innen erhielten die Möglichkeit, deren Führungsverhalten einzuschätzen und Feedback zu geben, welches wertvoller Bestandteil und Bezugspunkt der anschließenden Interventionsphase war.

    Nach dem Erstellen der Eingangsdiagnostik wurden Feedbackgespräche geführt, in denen das erhaltene Feedback aufgearbeitet und die Interventionsphase vorstrukturiert wurde. In zwei bis drei Einzelcoachings konnten alle Trainer:innen gezielt auf ihr individuelles Führungsverhalten eingehen. Zusätzlich wurden in der Interventionsphase auch Gruppenworkshops durchgeführt, die den Trainer:innen die Möglichkeit gaben, sich im Erfahrungsaustausch zu vernetzen und gemeinsam an Problemstellungen im Führungsverhalten zu arbeiten. Diese Workshops fanden an verschiedenen Standorten statt. Ein weiterer fester Bestandteil des Programms war die Trainingsbeobachtung vor Ort in den Stützpunkten durch den Coach Dr. Sebastian Brückner, die eine zusätzliche Ebene des Coachings ermöglichte.

    Das Ziel des Projekts war es, eine nachhaltige Implementierung auf DTB-Ebene zu erreichen. Besonders hervorzuheben ist hierbei die enge Zusammenarbeit mit der Ausbildungs-Kommission, um die CULTurn-Inhalte dauerhaft in die Aus- und Fortbildungsstrukturen des DTB sowie seiner Landesverbände zu integrieren. Auch der Austausch zwischen den verschiedenen Stakeholdern im DTB wurde als bereichernd wahrgenommen. In der Zukunft besteht Potenzial, das Modell auf andere Sportarten und Trainingsstrukturen auszuweiten und die Unterstützung von Spitzensport-Personal weiter zu intensivieren, um die Arbeitszufriedenheit und Führungskompetenz nachhaltig zu stärken. 

  • Der Ablauf des Projekts

    Im ersten Schritt wurde das aktuelle Führungsverhalten der Trainer:innen erfasst. Dazu mussten sie selbst einen Online-Fragebogen ausfüllen, was maximal 30 Minuten in Anspruch nahm. Die Trainer:innen bestimmten zudem die Personen, die ihnen Rückmeldung geben sollten: mindestens ein/e Vorgesetzte/r, mindestens fünf Kolleg:innen und mindestens fünf Athlet:innen. Auf dieser Grundlage erhielten die teilnehmenden Trainer:innen ihren persönlichen Kompetenzreport.

    Im zweiten Schritt wurde ein Termin für ein Auswertungsgespräch vereinbart, das 60 Minuten dauerte und online stattfand. Im Coaching-Prozess, der inhaltlich und organisatorisch individuell mit den Trainer:innen abgestimmt war, wurden folgende Angebote gemacht: drei Einzelcoachings (60 Minuten, online), die Möglichkeit der Trainingsbeobachtung an den Standorten vor Ort, die Teilnahme an Online-Workshops sowie die Teilnahme an einem Gruppenworkshop mit (Bundes-)Trainer-Kolleg:innen (einer davon in Präsenz vor Ort). Ziel der Gruppenworkshops war es insbesondere, die Führungskompetenz sowohl individuell als auch in der Gruppe weiter zu stärken.

    Im dritten Schritt kamen die Fremdbild-Teilnehmer:innen aus dem ersten Schritt erneut ins Spiel. Ein zweites Mal wurde mit dem Online-Fragebogen das Führungsverhalten der Trainer:innen erfasst, um mögliche Veränderungen festzustellen. Hier erhielten die Trainer:innen erneut einen persönlichen Kompetenzreport, und in einem abschließenden Auswertungsgespräch wurden konkrete Fortschritte, Stärken und Potenziale noch einmal herausgearbeitet, damit die Teilnehmer:innen damitauch nach Ablauf des Projektes individuell weiter an sich arbeiten können.

    Alle Teilnehmer:innen erhielten neben einem Teilnahmezertifikat auch 15 LE vom DTB zur Verlängerung ihrer Trainerlizenz. 

  • © Ralf Lanwehr

    Das Modell

    Das dem Projekt zugrunde liegende Instrument basiert auf den Überlegungen von Katherine A. Lawrence, Peter Lenk und Robert E. Quinn, die das Modell der konkurrierenden Führungsrollen, auch als Competing Values Framework bekannt, entwickelt haben. Dieses Modell wird durch das Konzept der charismatischen Führung, wie es von Nicolas Bastardoz und Calum A. Arthur ergänzt wurde, erweitert. Wie Prof. Dr. Ralf Lanwehr von der Fachhochschule Südwestfalen in seinen Untersuchungen im Teamsportkontext zeigen konnte, ist das Modell auch im Sport anwendbar und wurde nun speziell für den Turnsportkontext adaptiert.

    Es wird angenommen, dass Trainer:innen im Umgang mit ihren Athlet:innen verschiedene Strategiefelder berücksichtigen müssen, die miteinander in Konkurrenz stehen. Diese vier Strategiefelder lauten „Creativity vs. Control“ und „Collaboration vs. Competition“, wobei die charismatische Führung als eine zusätzliche Dimension zwischen den vier anderen Strategiefeldern positioniert wird.

    1. Creativity: Der Leitspruch der kreativen Führungsrolle lautet „Dinge als Erster tun“. Kreative Trainer:innen zeichnen sich durch Offenheit für Veränderung und Innovationsbereitschaft aus. Sie bleiben stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen in ihrem Umfeld und sind bereit, bestehende Grenzen zu überschreiten. Das Strategiefeld „Creativity“ umfasst die Rollen des Innovators, Stimulators und Motivators.

    2. Control: Der Leitspruch der kontrollierenden Führungspersönlichkeit ist „Dinge richtig tun“. In diesem Kontext stehen Präzision, Technik und Prozessoptimierung im Vordergrund. Fehler sollen bereits bei der Planung des Trainings durch klare Regeln und Richtlinien verhindert werden. Das Strategiefeld „Control“ umfasst die Rollen des Koordinators, Beobachters und Ratgebers.

    3. Collaboration: Nach dem Motto „Dinge gemeinsam tun“ fördern Trainer:innen eine kooperative Arbeitsweise, indem sie Teams bilden, auf gemeinsame Ziele hinarbeiten und zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. Sie beraten die Teammitglieder und stärken die individuellen Stärken im Gruppenkontext. Die Rollen, die diesem Strategiefeld zugeordnet sind, sind der Moderator, Teamentwickler und Mentor.

    4. Competition: Der Leitspruch des Wettbewerbs lautet „Dinge entschlossen tun“. Hier steht schnelles Handeln im Vordergrund, ebenso wie das Setzen ambitionierter Ziele und die Förderung von Eigenverantwortung im Team. Der Fokus liegt auf dem Erfolg, wobei das Ziel ist, die eigene Leistung kontinuierlich zu verbessern und sich gegenüber anderen durchzusetzen. Das Strategiefeld „Competition“ umfasst die Rollen des Machers, Wettkämpfers und Antreibers.

    Durch die Ergänzung um die charismatische Führung wird im Modell eine weitere Dimension geschaffen, die als vermittelnde Instanz zwischen den konkurrierenden Rollen und Strategiefeldern fungiert. Charismatische Führung betont dabei die Fähigkeit, visionäre und motivierende Impulse zu setzen und eine emotionale Bindung zu den Athlet:innen aufzubauen, um sie zu gemeinsamen Zielen zu inspirieren.

     

    Literatur:

    Arthur, C. A., Bastardoz, N. (2020). Leadership in Sport. In Tenenbaum, G., Eklund, R.C. (Hrsg.) Handbook of Sport Psychology (S.344–371). https://doi.org/10.1002/9781119568124.ch16

    Bastardoz, N. (2020). Signaling charisma. In Routledge International Handbook of Charisma (pp. 313-323). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780429263224-33.

    Lawrence, K. A., Lenk, P. Q., Robert E. (2009). Behavioral complexity in leadership: The psychometric properties of a new instrument to measure behavioral repertoire. The Leadership Quarterly 20 (2). 87-102. https://doi.org/10.1016/j.leaqua.2009.01.014.

  • Das Coaching

    Im Rahmen der Interventionsphase des CULTurn-Projekts fanden online drei Einzelcoachings mit Dr. Sebastian Brückner statt. Hier wurden die Trainer:innen individuell betreut und ihr Führungsverhalten dezidiert betrachtet. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Diskrepanz zwischen dem diagnostizierten Selbst- und Fremdbild gelegt. So kam es beispielsweise vor, dass sich die Wahrnehmung der Athlet:innen von der Wahrnehmung der Trainer:innen, der Vorgesetzten oder des Funktionsteams unterschied. Durch die 1-zu-1-Betreuung war es möglich, stärken- und ressourcenorientiert zu arbeiten und alle relevanten Faktoren in den Blick zu nehmen.

    In den Gruppenworkshops arbeiteten die Trainer:innen gemeinsam an verschiedenen Themen und profitierten hier neben Impulsen von den Workshop-Leitern des CULTurn-Teams auch vom direkten Austausch untereinander, dem sogenannten Peer Learning. Die Inhalte der Coachings und der Gruppenworkshops wurden auch durch die Interessen der Trainer:innen und die Ergebnisse der Eingangsdiagnostik beeinflusst. Leitfragen waren dabei beispielsweise „Was ist charismatische Führung?“, „Psychologische Sicherheit“ oder „Emotionale Selbstregulation“.

  • © CULTurn

    Die Ergebnisse

    Insgesamt 21 Trainer:innen aus ganz Deutschland nahmen auf freiwilliger Basis an dem Projekt teil, sie verteilten sich auf die vier olympischen Sportarten des DTB, wobei die Rhythmische Sportgymnastik weniger stark vertreten war als die anderen drei Sportarten. Es konnten 241 Personen zur Erstellung des Fremdbildes der Trainer:innen gewonnen werden.

    Die in den Einzelcoachings behandelten Themen ließen sich in die Rubriken Selbstführung, Athletenführung, Trainings- und Führungskultur sowie organisationsspezifische Führungsstrukturen gliedern. Dabei spielt die Kompetenz im Bereich der Selbstführung in den anderen drei Führungsbereichen eine entscheidende Rolle. Im Rahmen des Shadowings fanden zusätzlich Trainingsbeobachtungen durch den Coach statt, die ebenfalls in den Einzelcoachings aufgegriffen wurden. Mit Unterstützung des DTB wurden außerdem vier Präsenzworkshops durchgeführt. Diese fanden in Berlin, Hannover, Frankfurt und Schmiden statt. Für jede:n Teilnehmer:in war die Teilnahme an einem dieser Präsenz-Workshops vorgesehen. Die verschiedenen Tools und Settings wurden positiv bewertet, sowohl die Führungsdiagnostik mit Auswertungsgespräch, die Einzelcoachings und Trainingsbesuche als auch die Gruppen-Workshops wurden besonders in dieser Kombination von den Trainer:innen wertgeschätzt. Die Vielfalt der Impulse wurde als gewinnbringend bewertet.

    Quantitative Ergebnisse: Die Trainer:innen zeigen hohe Werte in allen Strategiefeldern sowie den jeweiligen spezifischen Führungsrollen. Männliche und weibliche Trainer:innen schätzten sich konsistent gleich ein, außer im Bereich Wettkampf. Die Geschlechtseffekte waren also gering. Es wurden im Fremdbild keine Unterschiede zwischen den Reviewer-Gruppen sowie zwischen verschiedenen Sportarten gefunden. Dabei zeigen die quantitativen Daten auch, dass Charisma das größte Entwicklungspotential bietet. Das Entwicklungspotential speziell im Bereich Charisma wurde von den Selbstbild-Teilnehmenden auch explizit in den Feedback-Gesprächen angesprochen, sodass eine Übereinstimmung der quantitativen Ergebnisse mit der qualitativen Auswertung der Eingangsdiagnostik vorliegt. Die Eingangsdiagnostik verdeutlicht, dass die Trainer:innen im DTB überdurchschnittlich hohe Werte in fast allen Führungsrollen erzielten, welches Vorgesetzte, Kolleg:innen und Athlet:innen im gleichen Maße bestätigen können. Obwohl die Trainer:innen sich also durch eine hohe Führungskompetenz auszeichnen, konnten trotz eines zu berücksichtigenden Deckeneffekts in der Abschlussdiagnostik noch Verbesserungen in einzelnen Führungsrollen gefunden werden.

    Qualitative Ergebnisse: Die Schwerpunkte in den Coaching-Prozessen lassen sich in vier Themengebiete der Führungs-Kompetenz aufteilen, wobei die Selbstführung den anderen drei Themen zugrunde liegt: 1. Selbstführung (z.B. Umgang mit Extremsituationen wie Erfolg vs. Niederlage) 2. Athlet:innen (z.B. Feedback und Motivation, Konfliktbewältigung) 3. Trainingskultur (z.B. Kommunikation im Trainer:innenteam, mit Eltern) 4. Verband (z.B. Verbandsentwicklung und Strukturen). Kernaussagen zu den Führungsrollen basierend auf dem Competing Values Framework und Charisma verdeutlichen auch hier, dass Charisma das größte Verbesserungspotenzial bietet, obwohl es oft als nicht-trainierbar wahrgenommen wird. Zum Bereich Collaboration kann festgehalten werden, dass stärkenorientierte Interaktionen zwischen Athlet:innen und Trainer:innen eine dauerhafte Herausforderung sind, welche Schritt für Schritt gelernt werden müssen. Veränderung kann außerdem nicht erzwungen werden, sie kann nur auf Augenhöhe gemeinsam entwickelt werden. Außerdem wird Turnen als Individualsport bei Wettkämpfen gesehen, im Training aber als Teamsport gelebt. Im Bereich der Competition wird Leistung als Teil einer wertebasierten Persönlichkeitsentwicklung gesehen. Im Trainingsalltag treten Probleme aufgrund von äußeren Einflüssen (wie Personen, Strukturen, gesellschaftlichen Veränderungen) auf, leistungsorientiert zu arbeiten.

  • Der Transfer

    Transfer auf Verbandsebene

    In enger Zusammenarbeit mit dem DTB wurden im Rahmen von Fokusgruppen-Workshops Zwischenergebnisse diskutiert und Möglichkeiten der Implementierung des Ansatzes in das Fortbildungsnetzwerk des DTB ausgelotet. Der Austausch mit den Expert:innen des DTB und seiner Partnerorganisationen (Landesverbände, Stützpunkte, wiss. Verbundsystem) ermöglichte es, wertvolle Impulse zu sammeln und den Projektverlauf anzupassen. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit der Ausbildungs-Kommission, um die CULTurn-Inhalte nachhaltig in die Aus- und Fortbildungsstrukturen des DTB und seiner Landesverbände zu integrieren. In diesem Kontext wurde auch ein Arbeitsbuch entwickelt, das Tools zur Selbstreflexion anbietet und in die Ausbildungsstrukturen integriert werden kann.

    Zusätzlich konnten im Rahmen der Gruppen-Workshops und bei den Trainingsbesuchen an den Bundesstützpunkten sowie bei Kaderlehrgängen weitere Trainerinnen und Trainer, die nicht zu den 21 Hauptteilnehmenden gehörten, in ihrer Führungskompetenz gestärkt werden. Zudem fanden mehrere Transfer-Workshops statt, in denen das Thema Führungskompetenz auf Grundlage des Competing Values Modells sowohl im Bereich Aus- und Fortbildung für Trainerinnen und Trainer als auch mit hauptamtlichem Führungspersonal im Olympischen Spitzensport behandelt wurde. Hierbei wurde auch der explizite Wunsch der Teilnehmenden nach mehr Unterstützung durch Vorgesetzten im Alltag aufgegriffen. In der Zukunft bietet sich insbesondere im Bereich der Unterstützung des Spitzensport-Personals großes Verbesserungspotenzial. Die gezielte Unterstützung von Führungskräften auf dieser Ebene könnte nicht nur deren Führungsfähigkeiten weiterentwickeln, sondern auch die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsbedingungen der Spitzentrainerinnen und -trainern positiv beeinflussen.

    Workbook

    Im Rahmen der Transfer-Aktivitäten wurde zudem ein Workbook konzipiert und entwickelt – auch dies entsprach dem expliziten Wunsch der Trainer:innen, auch nach Projektabschluss Arbeits-Impulse und Übungen zur Stärkung der Führungs-Kompetenz im Traineralltag zur Verfügung zu haben. Im Austausch mit den Vertretern der Ausbildungskommission des DTB ist auch die Implementierung dieser Arbeitsmaterialien in die bestehenden Aus- und Fortbildungsangebote des Verbandes geplant. Inhaltlich werden im Arbeitsbuch zahlreiche Tools und Reflexionsprozesse aus den Coaching-Prozessen des CULTurn-Projekts aufgegriffen.

    CULVolley

    Ausgehend von der Konzeption des CULTurn-Projektes ist in Absprache mit dem Deutschen Volleyball-Verband im Rahmen der Masterarbeit von Samuel Schleitzer das Projekt CULVolley entstanden. Im Projekt CULVolley wurde Trainer:innen im deutschen Nachwuchsvolleyball ermöglicht, ein 360°-Feedback zu ihrer persönlichen Coaching- und Leadership-Kultur zu erhalten.

    Im Rahmen der Nachsichtung der Jugendnationalmannschaften wurde das Projekt den Bundes, Bundesstützpunkt- und Landestrainer:innen vorgestellt. Insgesamt nahmen 12 Trainer:innen auf freiwilliger Basis teil. Diese erhielten Feedback von 54 Personen aus ihrem Umfeld. Durch den Transfer wird die Stichprobe von CULTurn ergänzt und vergrößert. Somit kann der Fragebogen an einer größeren Stichprobe getestet und erste Vergleiche zwischen Individual- und Mannschaftssportarten untersucht werden. Darüber hinaus können durch die breite Datenbasis Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeit und der Ausprägung von Führungskompetenzen berechnet werden.

    Wissenschaftlicher Austausch auf Tagungen: Vorträge, Poster und Workshops

    Brückner, S., Tietjens, M., Lanwehr, R., (2024) Fostering German Gymnastics National Team Coaches’ Coaching Behaviors and Leadership Culture: An Intervention Study. Vortrag auf der AAASP, Las Vegas, USA.

    Tietjens, M., Lanwehr, R., Guzmán, J., Brückner, S. (2024) CULTurn: A Leadership Intervention based on 360-Degree Competing Values Framework and Charismatic Leadership Feedback with National Team Coaches. Vortrag FEPSAC, Innsbruck, Österreich.

    Tietjens, M. & Brückner, S., (2024) Coaches as leaders: International perspectives on the „How, what and why?“ across diverse contexts. Symposium FEPSAC, Innsbruck, Österreich.

    Tietjens, M.,  Brückner, S., Lanwehr, R. & Strauss, B. (2024). Testing the Applicability of a Competing Values Framework-based 360° Leadership Feedback with Coaches in the German Gymnastics Federation. Poster NASPSPA , New Orleans, USA.

    Tietjens, M., Brückner, S.,  Lanwehr, R.,  Möllmann, J.,  Reh, C.,  Samol, T. & Strauß, B. (2023). Testing the Applicability of a Competing Values Framework-based 360° Leadership Feedback with Coaches in the German Gymnastics Federation. Poster SCAPSS, Kingston, Canada

    Tietjens, M., Lanwehr, R., Kemler, J. (2023). Did we get up? Leadership in Sport Science 5 years after the wake up call. Vortrag 11. Deutsch-Japanisches Symposium, Tokio, Japan.

    © CULTurn
  • © DeutscherTurnerBund

    Die Partner

    Der Deutsche Turner-Bund e.V.:

    Der DTB ist der Dachverband für Turnen und Gymnastik. Als zweitgrößter Spitzensportverband in Deutschland zählt der DTB ca. 5 Millionen Mitglieder, die sich auf etwa 18.000 Vereinen, 22 Landesturnverbänden verteilen. Der DTB ist – neben einer Vielzahl an Sportarten – das Zuhause der vier olympischen Sportarten des Turnens: Rhythmische Sportgymnastik, Trampolin, Geräteturnen männlich und Geräteturnen weiblich. Diese vier Sportarten sind für das CULTurn-Projekt von Bedeutung. Bundeskadertrainer:innen dieser vier Sportarten – sowohl im Juniorenbereich als auch im Seniorenbereich – werden als Teilnehmer:innen am Projekt angestrebt.

    © Fachhochschule Südwestfalen

    Die Fachhochschule Südwestfalen:

    Die FH Südwestfalen ist mit fünf Standorten und neun Fachbereichen ausgestattet. Sie ist mit 10.854 Studierenden, die sich auf 85 Studiengänge verteilen (Stand: 01.12.2023), fester Bestandteil der Universitätslandschaft in Nordrhein-Westfalen.

    © Bundesinstitut für Sportwissenschaft

    Gefördert durch…

    Das Projekt wird durch die Leistungssportförderung des Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) gefördert. Basierend auf dem Errichtungserlass des Bundesministeriums des Innern (BMI) hat das BISp die Aufgabe „Forschungsaufgaben, die zur Erfüllung der dem Bundesministerium des Innern auf dem Gebiet des Spitzensports obliegenden Aufgaben beitragen (Ressortforschung), zu initiieren, zu fördern und zu koordinieren.“

    © WGI

    Willibald Gebhardt Institut:

    Als „Internationales Institut für Forschung und Wissenstransfer im Sport e.V.“ ist das WGI daran interessiert, die erarbeiteten Ergebnisse in den wissenschaftlichen Diskurs einzubringen. Das WGI unterstützt verschiedene Entwicklungs- und Förderprojekte mit dem Ziel der „Förderung und Pflege der humanen und sozialen Grundlagen des Sports“. Neben anderen „Settings“ des sportlichen Alltags steht auch der Leistungssport im Fokus der Arbeit des WGI. Das 1992 gegründete Institut unterstützt das CULTurn-Projekt, um den Transfer auf DTB-Ebene und verbandsübergreifend zu fördern.

  • © Uni MS - Peter Wattendorff

    Das Team

    Prof. Dr. Maike Tietjens

    Dr. Maike Tietjens ist Professorin am Institut für Sportwissenschaft und Prorektorin für Karriereentwicklung und Diversity an der Uni Münster. Sie hat Sportwissenschaft und Mathematik an der CAU in Kiel studiert und an der Universität Bielefeld promoviert. Ihr Forschungsprogramm konzentriert sich auf 1) Selbstkonzeptforschung über die Lebensspanne, 2) motorische Diagnostik und Entwicklung in der Kindheit, 3) Führung im Sport 4) Verletzungen im Sportunterricht und 5) physical literacy. Sie ist Gutachterin für (inter)nationale Fachzeitschriften in den Bereichen Sportpsychologie, Entwicklungs- und Sozialpsychologie sowie Sportpädagogik. Neben ihrer Forschung und Lehre war sie Vorstandsmitglied des Deutschen Sportwissenschaftlichen Vereins (dvs), der Deutschen Gesellschaft für Sportpsychologie (asp), des Deutschen Turnerbundes (DTB) und des Deutscher Bundesverband  für Tanz (DBT).  Zudem ist sie anerkannter systematischer Coach (asb).

     

    © Prof. Dr. Ralf Lanwehr

    Prof. Dr. Ralf Lanwehr

    Dr. Ralf Lanwehr ist seit 22 Jahren als Berater, Trainer & Coach unterwegs und seit 13 Jahren Professor für Management. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Themen Führung, Kultur und Change. In der Wirtschaft kooperiert er mit Firmen wie BMW, Lufthansa, und SAP auf Vorstandsebene.

    Sport ist bei ihm eine besondere Branchenspezialisierung. Er coacht Cheftrainer aus der Fußballbundesliga, berät die Geschäftsführungen von Profivereinen und leitet für den DFB im Bereich Leadership die Weiterbildungen für Bundesligatrainer und Manager. Die eigene Profikarriere blieb trotz seiner Zeit als Stürmer von Balane Inhambane in der 3. mosambikanischen Liga vollkommen verdientermaßen aus.

    In einem anderen Leben studierte Ralf Psychologie und Mathematik an der Universität Münster und promovierte in Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin.

    © Dr. Sebastian Brückner

    Dr. Sebastian Brückner

    Dr. Sebastian Brückner ist international anerkannter Experte für angewandte Sportpsychologie. Neben seiner Tätigkeit als sportpsychologischer Berater und Coach berät er laufende Projekte, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und der Europäischen Union finanziert werden, und ist als Gutachter für (inter)nationale sportpsychologische Fachzeitschriften tätig.

    Die von ihm durchgeführten Beratungen, Workshops und Interventionen basieren auf einem ganzheitlichen Ansatz sportpsychologischer Arbeit. Seine Arbeit, insbesondere mit der deutschen Badminton-Nationalmannschaft, führte zu Coaching und Beratung von Badmintontrainerinnen u.a. im Rahmen von A-Trainer-Ausbildungen.

    Nach seinem Studium an der Universität des Saarlandes, der Texas A&M University und der University of Tennessee arbeitete Sebastian von 2008-2017 am Olympiastützpunkt Saarbrücken. Dort arbeitete er mit (Junioren-) Nationalmannschafts- und Olympia-Athlet:innen zu sportpsychologischen Themen aus einer ganzheitlichen, humanistischen Perspektive nachhaltiger Leistungs-Entwicklung. Seit 2021 ist er erfolgreich in eigener Praxis tätig.

    © Jasper Guzmán

    Jasper Guzmán

    Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann hat sich Jasper Möllmann voll dem Sport gewidmet. Neben seinem Studium der Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Sportmanagement an der Ruhr-Universität Bochum forcierte er parallel seine Trainerlaufbahn im Leistungsfußball. Nach Erlangung der A-Lizenz und Auslandstätigkeiten in Australien und Chile fokussiert er sich aktuell auf Coaching- und Beratungsprojekte im Profisport, während er sich u.a. mit dem M.A. in Beratung Mediation Coaching an der FH Münster weiterbildet.