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Münster (upm).
Das Bild zeigt vier Personen (v.l.): Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor Universität Münster, Prof. Dr. Eva Viehmann, Prof. Dr. Ursula Frohne und Prof. Dr. Gerd Heusch, Präsident der NRW-Akademie.<address>© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin</address>
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (l.) und Prof. Dr. Gerd Heusch, Präsident der NRW-Akademie, gratulierten Prof. Dr. Eva Viehmann (2.v.l.) und Prof. Dr. Ursula Frohne.
© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin

Akademie der Wissenschaften nimmt Eva Viehmann und Ursula Frohne auf

Auszeichnung für exzellente Forschung in Mathematik und Kunstgeschichte

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) hat die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Ursula Frohne und die Mathematikerin Prof. Dr. Eva Viehmann von der Universität Münster als neue Mitglieder aufgenommen. Bei der Jahresfeier der Akademie begrüßte das AWK-Präsidium zwölf neue Mitglieder, die durch ihre Expertise und Forschung herausragen. Die Fächer der neuen Mitglieder reichen von der Geschichtswissenschaft bis zur Photonik.

Zu sehen ist ein Porträt von Prof. Dr. Ursula Frohne vor dem LWL-Museum in Münster.<address>© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin</address>
Prof. Dr. Ursula Frohne
© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin
Die Rolle von Ausstellungen als Wissensform und die Perspektiven auf die sozioökonomischen Bedingungen der Kunst stehen im Zentrum der Forschung von Ursula Frohne. Es sind zugleich Fragestellungen, mit denen die Kunsthistorikerin bereits zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn in der Praxis konfrontiert war: Von 1995 bis 2001 war sie als Hauptkuratorin am Museum für Neue Kunst in Karlsruhe tätig. Parallel lehrte sie als Dozentin an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG). Seit 2015 hat sie die Professur für Kunstgeschichte an der Universität Münster mit dem Schwerpunkt Kunst der Moderne und zeitgenössische Kunst inne. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen zeitgenössische, unter anderem technologische Kunstpraktiken wie Fotografie, Film, Video, Installationskunst und digitale Kunstformen. Darüber hinaus befasst sich die Kunsthistorikerin mit den politischen Dimensionen von Kunst und visueller Kultur. Ursula Frohne ist Co-Sprecherin der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel: Kunstwissenschaftliche, kuratorische und ethische Aspekte“ an der Universität Münster.

 

 

Zu sehen ist ein Porträt von Prof. Dr. Eva Viehmann vor einer Tafel im Hörsaal.<address>© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin</address>
Prof. Dr. Eva Viehmann
© NRW AWK | Bettina Engel-Albustin
Eva Viehmann forscht auf dem Gebiet der arithmetischen Geometrie. Schon lange wird vermutet, dass es Verbindungen zwischen der Zahlentheorie und der Darstellungstheorie, die sich mit Symmetrien befasst, gibt. Entsprechende Vermutungen sind der Kern des sogenannten Langlands-Programms, das der kanadische Mathematiker Professor Robert Langlands 1967 initiierte. Eva Viehmanns Forschung beschreibt geometrische Räume, die diese verborgenen Verbindungen realisieren sollen. Sie hat Beweise für bis dato lediglich vermutete Zusammenhänge gefunden und mit ihren Erkenntnissen die Basis für weitere große wissenschaftliche Durchbrüche gelegt. Mit einem Kollegen führte sie außerdem eine neue Klasse von Modulräumen ein, die im Langlands-Programm eine wichtige Rolle spielen. Für ihre herausragende Arbeit auf diesem Gebiet wurde die Professorin 2024 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Nach ihrer Promotion an der Universität Bonn ging Eva Viehmann zunächst ins Ausland, um an der Université Paris-Saclay in Frankreich und später an der University of Chicago in den USA zu forschen. Anschließend habilitierte sie sich an der Universität Bonn. Es folgten ein Heisenberg-Stipendium und eine Professur an der Technischen Universität München, bevor sie 2022 auf den Lehrstuhl für arithmetische Geometrie und Darstellungstheorie an der Universität Münster wechselte, wo sie als Mitglied des Exzellenzclusters „Mathematik Münster: Dynamik – Geometrie – Struktur“ forscht.

Die Akademie:

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste wurde 1970 gegründet. Zusätzlich zu den Wissenschaften integriert sie als einzige deutsche Akademie seit 2008 auch die Künste unter ihrem Dach. Aufgenommen werden ausschließlich exzellente Forscher und Kunstschaffende. Die Mitglieder pflegen den wissenschaftlichen Dialog untereinander ebenso wie den Austausch mit Forschungs- und Kultureinrichtungen im In- und Ausland. Gewählt werden kann nur, wer sich nach der Satzung „durch wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen ausgezeichnet hat“. Derzeit hat die Akademie rund 280 ordentliche und knapp 130 korrespondierende Mitglieder.

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